Mittwoch, 18. Juli 2012

e-Bike Testfahrt auf dem Victoria Casario, ein Kundenbericht


Ideal für Freizeitradler:
e-Bike Viktoria Casoario mit Ansmann-Heckmotor

Es sieht aus wie ein gewöhnliches Tourenrad, leicht, handlich; wer nicht den Akku unter dem Gepäckträger erkennt, weiß nicht, weshalb der Radler trotz Gegenwind und leichter Steigung so entspannt dahinfährt. Aber es ist ein Pedelec: mit dem unscheinbaren Ansmann-Antrieb auf der Hinterachse und einem kleinen Display am Lenker, mit dem man den Grad der Unterstützung durch  einen leichten Druck bestimmen kann.

Anders als bei dem von mit schon getesteten Bosch-Antrieb, der meine Tretkraft prozentual verstärkt, legt man sich bei der Ansmann-Technik auf ein Tempo fest: sobald man in die Pedale tritt, wird man je nach Wunsch mit 15, 17, 19, 21, 23 oder 25 km/h angetrieben und kann sein gewähltes Tempo durch eigene Kraft beliebig erhöhen. Wer z.B. Tempo 15 km/h wählt, kann schon ins Schwitzen kommen, wenn er mit mehr als 20 km/h durch die Lande brausen – und dabei Energie sparen will.

Kaum tritt man in die Pedale, legt der Motor mit kräftigem Schub los – gewöhnungsbedürftig bei schwierigem Parcour, der nur mit geringer Geschwindigkeit zu meistern ist.

Wie lange reicht nun das Vergnügen?

Begonnen habe ich meine Testfahrt beim e-motion-Fachhändler in Hannovers Innenstadt mit dem Ziel, den Deister zu umrunden: am Maschsee vorbei, Richtung Springe, über Bad Münder, den Nienstädter Pass und durch die Wennigser Mark zurück nach Hannover, cirka 100 Kilometer. Start kurz nach 12.00 Uhr.

Es fährt sich trotz Gegenwind wunderbar leicht bei flotten 20 km/h; ich will Energie sparen und trample kräftig mit. Das Rad fährt sich auch ohne zusätzlichen Antrieb so leicht, dass ich gerade Strecken ohne weiteres auch ohne Motorhilfe fahren kann. Die erste größere Steigung über den Deister erfordert, will man das Tempo halten, schon kräftigeres Zutreten.

Ich bin hinter Bad Müner bei etwa sechzig Kilometern und will hinauf in den Deister zur Ziegenbuche: ein steiler Anstieg.  Ich quäle mich mit Kraft ein Stück hinauf und gebe dann auf – für solche Steigungen gibt es andere Motoren (zum Beispiel den von Bosch). Allerdings bietet der Ansmann-Antrieb dem Schiebenden eine nette Schiebehilfe an, die auf Knopfdruck ohne Treten funktioniert.

Der Blick auf den Status des Akku (leider nur am Akku selbst abzulesen) zeigt, dass derartige Anstiege sehr viel Energie schlucken. Und der Nienstädter Pass liegt noch vor mir!

Es ist mühsam, aber es geht. Mit der geringsten Geschwindigkeit (12 km/h) und im kleinsten der acht zuschaltbaren Gänge, geht’s bergauf. Derartige Steigungen meidet der normale Freiland-Radler möglichst. Dass das Motörchen und sein schon etwas müder Akku mir nach sechzig Kilometern noch übern Berg helfen, ist erfreulich, zeigt aber auch die Grenzen dieses Antriebs auf.

Beim rasanten Bergabfahren mit vierzig Stundenkilometern zeigt sich, dass die Gewichtverteilung (Motor und Akku im hinteren Teil des Rades, dazu möglicherweise noch Gepäcktaschen) nicht unproblematisch ist; man muss achtgeben, dass man nicht ins Schlingern gerät.

Die letzten guten 35 Kilometer: der Akku hat einen großen Teil seiner Kraft eingebüßt. Ich muss kräftig zutreten. Nach 95 Kilometern bin ich wieder zu Hause, es ist kurz nach 18.00 Uhr. Ohne diese Motorhilfe hätte ich die Strecke in dieser Zeit nicht zurücklegen können.

Fazit am anderen Tag: Leichter Muskelkater. Für weite Touren (über 60 Kilometer) mit kräftigen Anstiegen gibt es effektivere Antriebe.

Fürs unbeschwerte Radeln im hügeligen Umland ist es ein ideales leichtes Rad, das man ohne weiteres im normales Gelände auch ohne Elektro-Unterstützung fahren kann. Für anspruchsvollere Trekkingtouren würde ich mich jedoch nach anderen Modellen umsehen. 
                                                                                                                                    (A.Kö.)

1 Kommentar:

  1. Es sieht aus wie ein gewöhnliches Tourenrad, leicht, handlich; wer nicht den Akku unter dem Gepäckträger erkennt, weiß nicht, weshalb der ... ebikezubehoer.blogspot.de

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